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Schwofen, hotten oder hartzen: Teil 3 – Generation X | Golf

Ein Spark von Dr. Claudia Kleimann-Balke / 25.03.2022

Eines sei gleich vorweggenommen: Die Einteilung von Menschen in „Generationstypen“ ist ein Hilfsmittel, keine exakte Wissenschaft. Und es ist auch keine Generation besser, als die andere – sie sind einfach verschieden. Hüten Sie sich also davor, Mitarbeiter in eine Generationsschublade zu stecken! Sie können die Kenntnisse über die Generationen jedoch als Richtschnur und Orientierungshilfe nutzen. So kann wichtiges Verständnis für das Gegenüber entstehen – unerlässlich für ein offenes, vertrauensvolles Miteinander.

„Belohnt wird, wer sich anstrengt.“

1966 bis 1985: Ölkrise, Kalter Krieg, Wettrüsten, die RAF und das Reaktorunglück in Tschernobyl ließen die Generation X mit der Gewissheit aufwachsen, dass sich das Gefühl der Sicherheit, mit dem die Babyboomer groß geworden waren, in Unsicherheit und Zweifel gewandelt hatte. Sie machte sich keine Illusionen über Gesellschaft oder die eigene Zukunft. Visionen und Utopien spielten kaum eine Rolle und eigene Aufstiegserwartungen hielten sich in Grenzen. Der kontinuierlich wachsende Wohlstand der Eltern war für sie kaum erreichbar. Orientierungslosigkeit und Resignation machten sich breit und gipfelten in einer weitverbreiteten Null-Bock-Stimmung.

Neben den äußeren Veränderungen, weichte auch das klassische Familienidylle auf. Immer mehr Mütter trugen zum Haushaltseinkommen bei oder mussten als Alleinerziehende ihre Familie versorgen – denn die Scheidungsrate stieg stetig an (in der Bundesrepublik von 10,7 % im Jahr 1962 auf 30 % im Jahr 1976). Mit dem Haustürschlüssel um den Hals musste die Generation X schnell erwachsen werden. Manche verloren sich in Orientierungslosigkeit. Andere suchten nach Vorbildern.

Heute sind sie überwiegend skeptisch, direkt und haben keine Scheu mehr vor Konflikten. Sie wollen unabhängig sein und streben nach Selbstständigkeit. Sie wissen, dass man sich Respekt verdienen muss – und haben Respekt vor Autoritäten. Und sie wissen, dass einem die gebratenen Tauben nicht in den Mund fliegen. Belohnt wird der, der sich anstrengt.

Das hört sich ein wenig düster an – aber keine Sorge: Auch aus den Schlüsselkindern von einst ist etwas Anständiges geworden … ich muss es wissen, denn ich war mittendrin.

Fun fact:
Typische Slangbegriffe der GenX sind hotten, anbaggern, miteinander gehen, oberaffengeil.

Lesen Sie auch:

Teil 1 – Einleitung I Finger weg von der Generationenschublade

Teil 2 – Babyboomer I „That's one small step for man, one giant leap for mankind.”

Teil 4 – Generation Y I „Zuwendung, Anerkennung und Wertschätzung – so darf es gerne weitergehen.“